Verkehrswacht Lüneburg gewinnt Gold – mit Bilderkampagne

09.06.20

Die Deutsche Verkehrswacht und der Verlag Max Schmidt-Römhild ehren mit der Preisverleihung der Zeitschrift „mobil & sicher“ außergewöhnliche Verkehrssicherheitsaktionen der deutschen Verkehrswachten. Verkehrswacht Lüneburg hat für 2019 den Preis in Gold für Ihre Bilderkampagne zur Visualisierung des Abstandes beim Fahrradfahren gewonnen.

Die Idee war so simpel, wie genial: Mithilfe von auf 1,5 Meter gekürzten „Schwimmnudeln“ hat die Verkehrswacht den Abstand und insbesondere die Nichteinhaltung des gesetzlichen Abstands durch die Autofahrer sichtbar gemacht. Die Aktion fand in Zusammenarbeit mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Lüneburg) statt.

Die Aktion wurde an einem Sonntagmorgen beim Sonnenaufgang gestartet. Auf den ansonsten stark befahrenen Lüneburger Hauptstraßen wurden Szenen mit Pkw und Radfahrenden nachgestellt, diese wurden als Foto- und Videomaterial aufgezeichnet. Im Nachgang startete die Verkehrswacht eine beispielhafte Kampagne in den Sozialen Medien, die über 100.000 Nutzer im In- und Ausland erreichte.

Unterstützung für der Kampagne leistete Prof. Dr. jur. Dieter Müller mit einem öffentlichen Vortrag in der Leuphana Universität in Lüneburg am 30. Oktober 2019. Dieter Müller ist Professor für Straßenverkehrsrecht an der Hochschule der sächsischen Polizei.

Zielsetzung der Bilderkampagne war und ist: Eine Besserstellung der Rechte von Radfahrern und dass das Thema Mindestabstand in die Köpfe von Auto Fahrenden gelangt.

Hauptinitiator der Aktion Martin Schwanitz ist Vorstandsmitglied der Verkehrswacht Lüneburg und Polizist. „Es gibt übrigens gute und qualitative Untersuchungen, dass das Einhalten des seitlichen Mindestabstands beim Überholen von Radfahrern massenweise nicht beachtet wird und Radler zu eng überholt werden. Verstoßquote um die 50%. Es könnte für den Autofahrer schwierig sein, den Mindestabstand einzuschätzen. Unsere Kampagne der Verkehrswacht Lüneburg wollte mit Hilfe von Bildern hier helfen. Die Linien von Schutzstreifen und Radfahrstreifen werden offenbar von vielen Autofahrern missverstanden und als Abgrenzung für Autofahrer gesehen. Da muss noch viel aufgeklärt werden“, so Schwanitz. Sein Rat: „Radfahrern empfehle ich, offensichtliche Unterschreitungen des Mindestabstands nicht mit dem Kfz-Führer zu diskutieren, da die Konfliktwahrscheinlichkeit und das anschließende Frustrationspotential sehr hoch sind.“

Über den Gewinn, die mediale Aufmerksamkeit und die vielen positiven Reaktionen freut sich die Verkehrswacht Lüneburg. Mit dem ersten Platz in Gold ist auch ein Preisgeld von 1.550 Euro für die Vereinskasse verbunden.

Gemeinsame Presseerklärung Verkehrswacht Lüneburg und ADFC
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