Begleitetes Fahren
Das „Begleitete Fahren ab 17“ ist ein niedersächsischer Erfolgsschlager.
Nach anfänglicher Skepsis ist das Modell zehn Jahre später bundesweit ein Hit.
Der Widerstand war groß. Aber heute sind auch die Kritiker froh, dass es ihn gibt: den sogenannten Führerschein mit 17.
Vor zehn Jahren führte Niedersachsen als erstes Bundesland in einem Modellversuch das Angebot ein. Dank des Engagements des damaligen niedersächsischen Verkehrsministers Walter Hirche wurde der Führerschein mit 17 am 19. April 2004 in Niedersachsen eingeführt – und hatte damit Vorreiterfunktion in Deutschland. Erst 2008 konnten Jugendliche in allen Bundesländern vor ihrer Volljährigkeit zwölf Monate in Begleitung eines Erwachsenen das Autofahren üben und wichtige Tipps und Hinweise der erfahrenen Begleiter sammeln. 2011 wurde diese Möglichkeit wegen der positiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit dann endlich im Bundesrecht verankert.
Die Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. hat von Anfang an die Entwicklung des Modells vorangetrieben und sich für die
Umsetzung stark gemacht.
Die Ergebnisse waren erstaunlich. Die Anmeldezahlen und die ersten Begleitstudien zeigten eindeutig: Die Teilnehmer verursachten deutlich weniger Unfälle und Unfalldelikte als andere Führerscheinabsolventen.
Laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen geht das Unfallrisiko in den ersten beiden Jahren um 20 Prozent zurück. Allein für 2013 bestätigte das Statistische Bundesamt in der Altersklasse der jungen Fahrer mit 26,7 Prozent den prozentual stärksten Rückgang an getöteten Verkehrsteilnehmern. Der positive Effekt des begleiteten Fahrens besteht darin, dass die jungen Autofahrer nach der Fahrprüfung nicht sofort alleine im Auto sitzen, sondern noch viele Monate ständig von einem erfahrenen Erwachsenen begleitet werden, der Tipps und Hinweise geben kann.
Eine vergleichbare Sicherheitswirkung konnte bisher bei keiner anderen Fahranfängermaßnahme nachgewiesen werden.
Mit dem „Begleiteten Fahren ab 17“ hat sich ein Erfolgsmodell etabliert, das den höchstmöglichen Sicherheitsgewinn für die Zielgruppe bietet. In Niedersachsen nutzen bereits 50 Prozent aller Fahranfänger das Angebot, bundesweit sind es immerhin 40 Prozent.
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Roswitha Bothe
Leitung: Verkehrssicherheitskampagnen
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