1. Ihr Kind trainiert sicheres und bewusstes Verkehrsverhalten.
Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Stadtteil und den Schulweg "erlaufen", lernt es die Gefahren einzuschätzen und übt ganz konkret, wie es sich möglichst sicher verhalten kann. Sie erhöhen damit also die Verkehrssicherheit Ihres Kindes.
Helfen Sie Ihrem Kind jetzt, damit das Unfallrisiko langfristig vermindert wird. Nur als Fußgänger kann Ihr Kind begreifen, welche Gefahren von anderen Verkehrsteilnehmer ausgehen. Nur als Fußgänger kann es erfahren, wie leicht sie sich selbst gefährden und wie eigenes Verhalten zu einer Gefahr für andere werden kann. Der tägliche Schulweg bietet sich als Trainingsweg an, um Erfahrungen und Fertigkeiten zu vermitteln, die Ihr Kind auch bei anderen Wegen sicherer macht. Erleben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was auf dem Weg geschieht, anstatt einfach nur im Auto vorbeizufahren.
Achtung: Die Polizei stellt immer wieder fest, dass gerade vor den Schulen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens infolge der Bringdienste durch die Eltern eine Gefahr für die Kinder ausgeht, die nicht mit dem Auto gebracht werden. Wer das Kind nicht mit dem Auto zur Schule bringt, leistet einen wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit in der Umgebung der Schule.
2. Ihr Kind lernt seine Umgebung intensiver kennen.
Als Fußgänger kann Ihr Kind im wahrsten Sinne des Wortes eigene Schritte machen. Es erlebt aktiv seine Umgebung und lernt, selbst Verantwortung im Straßenverkehr zu übernehmen. Eigenständig zurückgelegte Wege fördern ein verlässliches Gefühl für Entfernungen und Zeiten. Wohnort und Schule sind somit nicht voneinander losgelöst, sondern werden als miteinander verbundene Orte erlebbar. Die Identifikation mit der Umgebung wird so gefördert.
Achtung: Wenn Kinder kein "Raumgefühl" entwickeln, kann sich dies auch beim schulischen Lernen in völlig anderen Bereichen negativ auswirken. Ein ausgebildetes "Raumgefühl" ist wichtig für die Erfassung struktureller Zusammenhänge.
3. Ihr Kind baut Freundschaften zu anderen Kindern auf.
Geben Sie Ihrem Kind Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten. Mit Freunden zu Fuß zur Schule zu gehen, wirkt sich sehr positiv auf das Sozialverhalten
und die psychische Entwicklung Ihres Kindes aus. Es kann sich gemeinsam mit Schulkameraden vor und nach der Schule gegenseitig Erlebnisse erzählen. Kinder, die ihre Schulkameraden erst in der Klasse treffen, konzentrieren sich in der Regel nicht so schnell auf ihre Arbeit.
Ein Tipp: Mit anderen Eltern Gehgemeinschaften abzusprechen, ist übrigens häufig positiv für die nachbarschaftliche Beziehung insgesamt.
4. Ihr Kind läuft und bewegt sich gerne.
Helfen Sie Ihrem Kind dabei, das gesunde Verhältnis zum Körper und die Bewegungslust zu erhalten. Untersuchungen zeigen deutlich, dass bereits viele Kinder an Haltungsschwächen, Übergewicht und motorischen Schwächen
leiden. Keine Medizin kann so viel zu einer stabilen Gesundheit beitragen wie regelmäßige Bewegung. Ausreichend Bewegung stärkt zum Anderen die Konzentrationsfähigkeit und entwickelt das Sozialverhalten. Es ist deshalb nicht hilfreich, Kinder daran zu gewöhnen, Anstrengungen möglichst zu meiden.
5. Ihr Kind benötigt "Erlebniszeit".
Manchmal ist die Frage, mit welchem Verkehrsmittel Ihr Kind zur Schule kommt, auch eine Zeitfrage. Doch hierbei sollten Sie darauf achten, dass Fahrzeiten mit dem Auto manchmal "schöngerechnet" und Fußwege überschätzt werden.
Der komplette Vorgang "Einsteigen, Festgurten, Ausparken sowie die Parkplatzsuche und das Aussteigen" werden nicht in die Wegezeit eingerechnet. Wenn Sie dies mit berücksichtigen, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach kaum mehr Zeit für das zu-Fuß-Gehen einplanen müssen.
Auch wenn der Schulweg mit dem Auto schneller zurückgelegt werden kann, bedeutet dieser "Bringdienst" für Sie als Eltern einen zusätzlichen Zeitaufwand. Ihr Zeitaufwand lässt sich durch die Bildung von Gehgemeinschaften unter abwechselnder Begleitung von Erwachsenen erheblich verringern. Nicht zuletzt gewinnt Ihr Kind Erlebniszeit, die für seine Entwicklung eine große Bedeutung haben kann.