26. Verkehrspolitisches Forum

Die Verkehrswacht lud zum 26. Verkehrspolitischem Forum ein

Sehr gut besucht war das 26. Verkehrspolitische Forum in der Lindenhalle. Prof. Dr. Anja Katharine Huemer während ihres Vortrages.

Foto und Text: Jörg Koglin

 

Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung der Verkehrswacht in die Lindenhalle. Für die diesjährige Veranstaltung konnte die Verkehrspsychologin Professor Dr. Anja Katharina Huemer als Referentin für das Thema „Regelwidriges und gefährliches Verhalten im Straßenverkehr – Warum machen die das?“ gewonnen werden. Sie hat eine Professur an der Universität der Bundeswehr in München.

Prof. Dr. Huemer verdeutlichte den Zuhörern die Thematik des regelwidrigen und gefährlichen Verhalten im Straßenverkehr, verbunden mit der Frage: Warum machen die das? Grundlage ihrer komplexen Ausführungen war ein statistisches Zahlenwerk der vergangenen Jahre, das aus dem süddeutschen Bereich zusammengestellt wurde. „Auch wenn diese Erhebung nicht aktuell ist, dürfte sie an Aktualität nichts verloren haben“, führte sie aus.

Die antworten ertappter Verkehrssünder auf die Frage, warum hast du das gemacht, waren der Glaube nichts Falsches getan zu haben, niemanden gefährdet zu haben und der Blick auf Andere, die es auch machen. Ob eine schnellere und höhere Bestrafung dazu beiträgt das Fehlverhalten zu mindern erscheint der Professorin fraglich. In der Akzeptanz des Anderen mag ein Teil der Lösung sein.

Auffällig ist, dass Verkehrsteilnehmer aus der Gruppe der Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger die Schuld sowie die Nichtakzeptanz in der jeweils anderen Gruppe der Verkehrsteilnehmer sehen. Dies auch, wenn die Verkehrsteilnehmer seine Gruppe gewechselt hat. Im Tenor somit, immer die Anderen.

„Wir alle machen Fehler und Unfälle haben alle Verkehrsteilnehmer. Wie können wir das System ändern?“, war die abschließende Frage. Nur ein Miteinander darf und muss es im Straßenverkehr geben. Fairness, keine Machtausübung und kein Gegeneinander machen den Verkehr sicherer. Bauliche Gegebenheiten, die eine Gruppe der Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt, müssen akzeptiert werden, da bauliche Veränderungen nur schwerlich und langwierig umzusetzen sind. Ein gemeinsames Ziel kann nur durch eine offene und ehrliche Darstellung der Situation und der Bereitschaft zur Kommunikation erreicht werden.

Ob uns das gewünschte Ziel des Miteinanders gelingt, wurde in einer anschließenden Diskussion- und Fragestellung erkennbar. Neutral und objektiv betrachtet sind wir offensichtlich noch lange nicht am Ziel.

Dieser interessante Abend wurde mit einem kleinen Imbiss, zu dem die Verkehrswacht einlud, beendet.

21.02.2025
Ansprechpartner: Horst Bittner

 

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