Erfolgreich gegen Elterntaxis?

Aktion "Verminderung von Elterntaxis" Wilhelm-Raabe-Schule

Erfolgreich gegen Elterntaxis

Jetzt, zum Start der Weihnachtsferien, zogen die Organisatoren Wilhelm-Raabe-Schule, Verkehrswacht Wolfenbüttel, Polizei und Stadtverwaltung Wolfenbüttel eine erste Bilanz. Und die konnte sich sehen lassen.

„Rund 200 Kinder hatten regelmäßig mitgemacht, um die 60 Kinder hatten sogar 26 und mehr Stempel erreicht und ihr Heft somit gefüllt“, teilte die Schulleiterin Kristina Lange bei einer kleinen Abschlussveranstaltung in der Wilhelm-Raabe-Schule mit.

Auch Bürgermeister Ivica Lukanic war eingeladen und voll des Lobes für die Kinder. „Ihr habt es geschafft, eure Eltern zu erziehen und das richtige zu tun. Ich bin stolz auf euch, dass so viele durchgehalten haben.“ Auch Claudia Fricke von der Polizei freute sich, dass es gelungen sei, den Platz vor der Schule fast autofrei zu bekommen: „Das ist euer Verdienst, macht bitte weiter so.“ Und genau das ist auch geplant, wie Kristina Lange verriet. Auch nach der Pilotphase soll es weitergehen. Zwar in leicht veränderter Form, aber mit dem gleichen Ziel. Für die Top-Stempel-Sammler gab es an diesem Tag aber noch eine besondere Überraschung: Freie Auswahl aus der Belohnungskiste.

Fazit:

Diese Pilotphase war grundsätzlich ein erfolgreiches Unternehmen. Die Schule informierte die Eltern mit einen Elternbrief über diese Aktion. Viele Eltern wurden erreicht und hinsichtlich der Verminderung von Elterntaxis und der  Förderung Schulwegsicherheit sensibilisiert. Somit hatte sich die Moral zum Ende der Aktion deutlich verbessert.

„Eine Medaille hat aber zwei Seiten“, teilte Horst Bittner von der Verkehrswacht mit. Die ehrenamtlichen Helfer der Verkehrswacht hatten jeden Morgen an der Adersheimer Straße die Fahrzeugführer auf die Aktion „Verminderung von Elterntaxis“ hingewiesen. Dabei gab es auch viel Lob, wie z.B.:

„Ja, sie haben Recht. Ich fahre mit den Kindern zum Lidl-Parkplatz" (Bringezone).

„Ich beobachte sie schon die ganze Zeit. Was machen sie eigentlich?" (Hinweis auf die Aktion und Schulwegsicherheit) „Das finde ich toll. Herzlichen Dank dafür.“

Neben vielen lobenswerten Aussagen ernteten sie aber nicht immer ein positives Feetback. Teileweise wurde die Aktion bis zum Schluss von einigen Eltern ignoriert und das Gespräch seitens der „Elterntaxis“ laut und aggressiv. Einige Beispiele:

„Du Idiot. Ich fahre doch nicht zum Lidl-Parkplatz. Ich passe schon auf mein Kind auf. Um die anderen Kinder müsst ihr euch kümmern, nicht ich."  (Dabei mehrfach mit den Finger an die Stirn getippt und laut geschrien.

„Habe keine Zeit. Muss noch die beiden anderen Kinder zu einer weiteren Schule fahren. Kümmere dich um die anderen Leute.“

„Ich darf hier parken. Das interessiert mich nicht.“

„Wo soll ich parken, wenn nicht hier. Der Parkplatz ist doch frei. Ich behindere keine Kinder.“

„Was interessieren mich die anderen Kinder. Sollen doch die Eltern darauf aufpassen.“

„Ich muss hier nicht wegfahren. Ob mein Kind des Stempel bekommt oder nicht, ist mir egal.“

„Habe keine Zeit zum Lidl-Parkplatz zu fahren. Ich muss zur Arbeit, zahle schließlich Steuern.“

„Keine Zeit, dann bekommt mein Kind eben keinen Stempel.“

„Ich habe geglaubt, dass das schon vorbei ist.“ (Aussage nach 14 Tagen)

„Stempel haben wir genug zu Hause. Schulstempel brauchen wir nicht.“

„Mich interessiert die Polizei nicht. Habe keine Zeit. Dann bezahle ich eben 20 Euro.“

Diese Aussagen, das waren nicht mal alle, zeigten mal wieder, dass einige Eltern zum Thema „Schulwegsicherheit“ nicht erreicht werden konnten. Rücksichtnahme doch nur durch andere. Das eigene Interesse stand im Vordergrund. Schade eigentlich. In diese Aktion wurde seitens der Organisatoren viel Zeit, Arbeit und Engagement investiert. Wieder traf es einmal die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Grundschüler. Elterntaxis, die unendliche Geschichte.

 

27.12.2025

Ansprechpartner: Horst Bittner

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